Mea Vita 
						begann 1961 ganz normal in Stuttgart. Seit ich 
								
									zurückdenken kann, bestimmte meine Passion für Tiere 
								
									alles, was ich dachte oder tat. 
							
						Reiten war zu meiner Zeit ein teures Hobby, das sich nur 
									wenige leisten konnten. Wir jedenfalls nicht. Allerdings teilte 
									mein Vater, ein alter Reiter, meine Liebe zu den Pferden und 
									verhalf mir zu so mancher Sternstunde. 
								 
						Das erste eigene Pferd erwies sich als gefährlicher Reinfall. 
									Aber es wurde zu einem wichtigen Prüfstein für mich, wie 
									ernst es mir mit der Reiterei war. Mein Ausbilder Thomas Haag 
									half mir, diese Hürde zu nehmen. Nach dem Abitur verschlug 
									es mich nach Australien. Auch dort habe ich viel über Pferde 
									und vor allem von Pferden gelernt. Nach meiner Rückkehr 
									wurde ich durch meinen neuen treuen Weggefährten, ein 
									Wallach der Familie Schwörer, reichlich für meinen Leidensweg 
									mit meinem ersten Pferd entlohnt. Nie wieder habe ich ein 
									feineres, nobleres Pferd geritten. 
								 
						
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					Dann gab es eine Phase, in der ich abgeschlossen hatte 
							mit der Art des Reitens, wie ich es um mich herum immer 
							mehr erlebte. Die einen waren Materialreiter, die ihre 
							Pferde einfach aus Ehrgeiz in Grund und Boden ritten.  
							Die anderen waren Verhätschler, die gar nicht wussten, 
							was "Reiten" eigentlich bedeutet. Sie saßen nur einfach 
							auf ihren Pferden. 
						
						Anfang der Neunziger Jahre änderte sich das. Ich lernte 
								die Arbeitsreitweisen aus Portugal, Spanien und 
								Südfrankreich kennen. Das gefiel mir. Natürlich gibt es 
								auch dort viele schwarze Schafe, aber ich hatte das Glück, 
								an die richtigen Pferdeleute zu geraten, - und an die 
								entsprechenden Pferde. 
							 
						Mein Camarguehengst Amourado ist nun zwanzig Jahre 
								alt; ein selbstbewusstes, temperamentvolles Pferd, das 
								mich bis zum heutigen Tag gelegentlich erneut auf den 
								Prüfstein legt, mir das Reiten aber einfach zur Freude 
								gemacht hat. Auf zahlreichen Veranstaltungen wie 
								Pferdemessen, Turnieren, aber auch in den Stierherden 
								Südfrankreichs oder auf Wanderritten sowie im täglichen 
								Unterricht mit Kindern und Jugendlichen hat er bewiesen, 
								was Pferd und Mensch zusammen bewerkstelligen können, 
								wenn sich beide Seiten bemühen. Ich habe ein Schaubild 
								einstudiert, in dem ich ihn/er uns ohne Kopfstück 
								präsentiert. Eine Viertelstunde später prescht er durch die 
								Reiterspiele, am anderen Tag reiten kleine Kinder ihn in 
								einer Dressurprüfung. So sollte es sein. Dass die Realität 
								
								oft anders aussieht, liegt in erster Linie an uns Reitern. 
							 
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					Seit nunmehr zehn Jahren bilde ich hier auf dem Kreuzhof Jugendliche aus, die sich auch in der Turnierszene mehr als gut 
							gegen die erwachsene Konkurrenz behaupten. 
							Ich hoffe sehr, ihnen vermitteln zu können, dass Reiten mehr ist als nur Draufsitzen und Kurse bei allen namhaften 
							Ausbildern zu buchen.Dass Reiten kein Materialsport ist,sondern eine ernste, mühevolle, aber sehr schöne Sache, ein 
							Teamsport mit dem Partner Pferd. Alle, die dies nachempfinden können, sind bei uns ganz herzlich willkommen. Nicht nur 
							junge Reiter. Wir haben auch welche, die über 80 Jahre alt sind! 
						
						
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